Expanded Cinema:

16mm- Filminstallation
für die Ausstellung "Christoph Schlingensief“ / 2014
KW-Berlin

"Erleichterung"
Ready Made Mene Tekel / 2012
Briefwaage und Ehering, 4,4 Gramm

"Schwarzbunte"
Lutz Garmsen / Ursula Helfer
Filminstallation (1996) und als Medieninstallation (2014)
Drei Projektoren projizieren rot, grün und blaue eingefärbte, aber sonst identische Filmstreifen: Kühe, die über eine Straße laufen.
Die Projektoren laufen mit leicht unterschiedlichen Geschwindigkeiten, nur ganz selten treffen sich die gleichen Bilder und der sehr farbige Film wird für kurze Zeit Schwarz-Weiss.

"Schöpfungsmaschine"
Filminstallation Lutz Garmsen / Ursula Helfer 1996
Ein 16mm Projektor fährt auf Schienen vor und zurück und projiziert ein sich drehendes und sein Geschlecht und Größe änderndes Wesen.
Eine zweite Projektion zeigt eine Dirigentin, die dirigiert ohne einen Einfluss auf das Geschehende zu haben.

"Zeitmaschine" (Filmverbrennungsmaschine)
Filminstallation Lutz Garmsen 1996
Die Installation „Zeitmaschine“ besteht aus einem 35mm Kinoprojektor von 1910, der so manipuliert wurde, dass die Filmbilder nicht wie üblich so schnell getauscht werden, dass die Illusion von Bewegung entsteht. Stattdessen bleibt jedes Einzelbild für etwa 10 Sekunden stehen.
Die Bilder, abwechselnd Portraits einer Frau und eines Mannes, verbleiben so lange im heißen Lichtstrahl des Projektors, bis sie anfangen, sich zu verformen und zu schmelzen.
Das Zelluloid dehnt und wölbt sich etwa zehn Sekunden lang, ehe es zerfließt. Erst durch den Stillstand entsteht wahrhaftige Bewegung:
240 unbewegte Filmbilder wären nötig, um die Zerstörung eines stillstehenden Filmbildes zu filmen. Es handelt sich nicht um die Illusion von Bewegung:
Die Bilder bewegen sich tatsächlich, indem sie zerstört werden. Sie erzeugen dabei die Illusion des Verfalls der Abgebildeten.

"Kreisler"
Filminstallation Lutz Garmsen 1994

kreisler

Ein sich im Kreis drehender Normal-8 Projektor zeigt eine mitgeschwenkte Aufnahme einer Frau mit einem Jungen auf einem Tretroller. Da sich Projektor und Projektion gleich schnell bewegen erscheint die Industrieruinenlandschaft im Hintergrund wie ein stehendes Panorama während der Roller endlos im Kreis fährt.

"Lukas kleine Weltmaschine"
Filminstallation Lutz Garmsen / Ursula Helfer 1993
Zwei Filmstreifen mit unterschiedlicher Oberfläche werden aufeinander projiziert. Die Filmschleifen selbst laufen auf meterhohen Gestellen, die ebenso wie die Projektoren integraler Bestandteil der Installation sind und somit dem Betrachter sichtbar. Vor dem Objektiv des Diaprojektors bewegt sich, gleichsam als Sektorenblende, ein Ahornblatt. Allerdings nicht synchron mit der Bildbewegung, wie es die Aufgabe einer Sektorenblende wäre, sondern asynchron. Das Fehlen des optischen Ausgleichs hat zur Folge, dass das Blatt bisweilen das projizierte Bild überlagert. Die Projektion beider Filmstreifen erfolgt nicht unbedingt gleichzeitig, sondern wird durch ein Zufallsprinzip gesteuert. Über einen Schaltkreis, verbunden mit den Filmmaschinen agieren hier zwei Spielzeugfiguren, die sich auf einem kleinen hölzernen Schreibtisch gegenüberstehen: ein Clown mit Trommel und eine ehemalige Barbie-Puppe. Beiden fehlt der Unterleib. Die Puppe dreht sich alle Sekunden um die Körperachse, dabei berühren die ausgestreckten Arme vielleicht zwei herabhängende Kugeln. Stoßen diese dann zufälligerweise zusammen, schließt sich der Kontakt, die Clownsfigur beginnt zu trommeln und die Filme werden in Bewegung gesetzt. So ergeben sich in einer gemeinsamen Projektion zufällige und immer neue Kombinationen beider Bildmotive, mal als bewegte Bilder, mal als stillstehende.
(Aus Form und Zweck 14 / 1997)